
Cut! Aus! Vorbei! Unser Videodreh ist Geschichte! Und was für eine!
Als ich am Montag bei 36° mit dem Rad durch Berlin fuhr, fragte ich mich, wie ich es einen Tag zuvor 7 Stunden in der knallenden Sonne ausgehalten habe. Ich weiß es nicht. Das muss wohl wieder der positive Wahnsinn gewesen sein, der einen zu Höchstleistungen treibt. Ja, wir können selbst noch nicht ganz glauben, was wir da gemacht haben.
Wir haben tatsächlich ein Video auf einem Hausboot gedreht. Auf dem Dach eines Hausbootes! Bei 36° im Schatten!!! Aber das ist ja noch nicht alles! Ganz Treptow- ach was, ganz Berlin hat mitgemacht!
Schon am späten Vormittag waren wir bereit für die ersten Einstellungen. Die ganze Band also rauf aufs Dach und losgerockt. Schon ohne sich zu bewegen, lief einem der Schweiß den Rücken runter. Ich persönlich hatte mir vorgenommen, nichts anbrennen zu lassen, also legte ich gleich ohne die üblichen Annäherungsversuche los. Meinen Bandkollegen muss es ähnlich ergangen sein, denn es war als spielten wir einfach wie immer ein Konzert. Möglicher Weise wollten wir auch nur gleich wieder raus aus der Sonne und machten deshalb gleich von Anfang an keine halben Sachen.
Und so schipperten wir auf der Spree herum und ernteten schon für unsere reine Bandperformance spontanen Applaus vom Ufer. Jeder musste natürlich auch einzeln ran. Roman holte sich dabei gleich mal Brandblasen, denn in Turnschuhen war es zu warm und Flip Flops erschienen ihm nicht cool genug. Als Erster ist aber schließlich Jan ins Wasser gehüpft. Es war wirklich eine Tortour. Himmliches Wetter mit Höllenhitze. Eigentlich wie für den Rock’n‘ Roll gemacht!
Die Stimmung war großartig, auch dank unseres Regisseurs Hannes, der alles gut gelaunt stets im Griff hatte. Unglaublicher Weise waren wir trotz Hitze tatsächlich pünktlich um 15 Uhr ohne Stress am Treptower Park angekommen, wo wir die „Publikumsszenen“ drehen wollten. Erfreulicher Weise warteten auch schon einige vor Ort, um uns zu unterstützen. Dafür sind wir unheimlich dankbar, denn es waren genau die richtigen Leute gekommen.
Nach einigen kurzen Anweisungen und einer freundlichen Anspache an die ahnungslosen Badegäste, folgten Konzertszenen mit Stagediving und Pogo auf dem Hausboot, jede Menge Arschbomben in die Spree und das Capern eines alten Fahrgastschiffes, was sicherlich DER HÖHEPUNKT des Drehs war. 40 halbnackte Menschen tanzen Pogo auf einem alten Touridampfer mitten auf der Spree- das war schon sehr beeinderuckend. Mit diesen unglaublichen Jubelszenen und einem grandiosen Acapella Chor, den man bis nach Rummelsburg gehört haben soll, beendeten wir vollkommen fertig und total erschöpft diesen spanndenden, abenteuerlichen und lustigen Dreh.
Das kleine Boot hatte am Ende auch leicht Schlagseite, meine Stimme war weg und Jan wäre beinah mit Bass über Bord gegangen. Wir gaben alle alles und am Ende reichte unsere Energie grade noch für einen letzten Sprung ins Wasser.
Zum ganzen Fotoalbum!